Vor dem Endspurt zum Abi!

von | 29.01.2007

Das Wochenend-Seminar in Essen-Kettwig vom 27.01. – 28.01.2007 stand unter dem Motto:

Vor dem Endspurt zum Abi!

Zeit zum Sammeln!
Zeit zum Nachdenken!
Zeit zum Fragen!
Zeit zum Kraft tanken!
Zeit für Entscheidungen!

Wir sammelten uns, 11 Teilnehmer, ein Dozentenehepaar und unsere Klassenlehrerin Frau Schmidt, am Samstagmorgen im Schulungs- und Aufenthaltshaus der Jugendbildungsstätte St. Altfrid und begrüßten uns erst einmal bei einem gemütlichen Kaffeetrinken. Dabei haben sich einige Mitschüler, obwohl alle schon drei Jahre das Abendgymnasium besuchen, bedingt durch den Schichtunterricht, zum ersten Mal gesehen. Es war interessant, auch einmal ihre Ansichten und Meinungen zum Schulalltag und den damit verbundenen Stressfaktoren zu hören und wir haben uns, im Laufe des Wochenendes, alle sehr gut kennen gelernt.

Wir haben viele neue Eindrücke gewonnen, vieles über die anderen und uns selbst erfahren. Ganz viele Fragen wurden beantwortet, Möglichkeiten und Wege wurden aufgezeigt. Stolpersteine auf dem Weg zum Abitur, oder auf dem Weg zum Studium wurden symbolisch bei einem Spaziergang in Zweiergruppen gesammelt, später innerhalb der ganzen Gruppe diskutiert und größtenteils aus dem Weg geräumt. Auch darüber, wie der Einzelne von den Anderen eingeschätzt wird, welche positiven Eigenschaften von anderen bemerkt werden, wurde ausführlich gesprochen. Und weil nur die positiven Aspekte genannt wurden, hat jeder eine Menge Pluspunkte für sich sammeln können, was wiederum der Seele unheimlich gut bekommt und Freude, Mut, Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verstärkt.

Aber nicht nur, dass die Arbeitseinheiten von den Dozenten gut vorbereitet waren und wirklich Spaß gemacht haben, auch alles „drumherum“ war spitzenmäßig. Die Lage der Bildungsstätte, die Unterbringung und die Verpflegung waren hervorragend. Wer alles, was angeboten wurde, gegessen hat, hat bestimmt einige Kilo mehr mit nach Hause gebracht. Wir hatten unseren eigenen, abgeschlossenen Kühlschrank im Aufenthalts-/Schulungshaus (die Mahlzeiten wurden im Hauptgebäude eingenommen und die Zimmer befanden sich in separaten Schlafhäusern), der nach den Wünschen der Gruppe bestückt werden sollte. Es war erstaunlich, dass wir nach kurzer Zeit Rotwein, kaltgestelltes Pils, Veltins-Plus-Mixgetränke, alkoholfreie Getränke und sogar alkoholfreies Weizenbier vorfanden. Nach dem Abendessen, bei der letzten Arbeitseinheit für den Samstag, saßen wir dann auch schon gemütlich und mit Getränken versorgt zusammen, denn „tausend Fragen auf dem Weg zum Abitur“ konnten auch in geselliger Runde diskutiert und beantwortet werden.

Den Tag ließen wir ab 21 Uhr im Kaminsaal (bei offenem Feuer) ausklingen und dieses Ausklingenlassen dauerte bis 2 Uhr am Sonntagmorgen. Und weil es nun einmal zu einem Klassenausflug dazugehört, fand in einem Zimmer noch eine Pyjamaparty bis 5 Uhr morgens statt. Am sonntäglichen Frühstückstisch waren zwar einige kleine Kater anwesend, aber selbst diese konnten die gute Stimmung nicht trüben. Einfache Lockerungsübungen in der Turnhalle brachten uns dann alle wieder in Schwung, sodass die restlichen Tagesordnungspunkte fröhlich abgearbeitet werden konnten.

Das Verb „arbeiten“ beschreibt dabei aber nicht so ganz genau das, was wir in den work-shops gemacht haben. Arbeiten bedeutete, getreu dem Motto, unter dem diese Veranstaltung stand: Genügend Zeit zum Entspannen zu haben, genügend Zeit, um in Ruhe mit anderen zu diskutieren, um die eigenen Gedanken, Probleme darzustellen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen und diese auch zu finden. Wir hatten auch genügend Zeit, um das Gemeinschaftsgefühl zu festigen. Und dieses Gemeinschaftsgefühl bewies sich dann auch im vorletzten Tagesordnungspunkt. Denn selbst die „Nichtgläubigen“ nahmen am Gottesdienst, auf dem Fußboden des gemütlichen Meditationsraumes, teil. Er hatte aber auch nicht viel mit einem üblichen Gottesdienst, soweit ich mich überhaupt an einen erinnern kann, gemeinsam. Es war einfach nur gemütlich, kuschelig, angenehm, besinnlich und eine schöne Überleitung zum letzten Programmpunkt. Dieser bestand aus dem abschließenden Zusammensitzen bei Kaffee und Kuchen, aus der Reflektion der letzten 1 1/2 Tage und der allgemeinen Wunschäußerung, dass wir alle gerne in circa zwei Jahren wieder zusammen ein Wochenende in diesem Haus, natürlich mit diesem Dozentenehepaar und unserer Lehrerin verbringen möchten. Eben kein normales Klassentreffen, sondern ein Wiedersehen nur der Seminarteilnehmer, die sich an diesem Wochenende sehr gut kennen gelernt haben und die sich dann über ihren Werdegang austauschen möchten.

Mein persönliches Fazit: Dieses Wochenende hat mir sehr geholfen, hat mir Kraft gegeben, um Entscheidungen für mich zu treffen und um diese Entscheidungen auch gegenüber meiner Familie begründet vertreten zu können.

Ein Erlebnisbericht von Marion Budelmann, z. Zt. „im Endspurt zum Abitur“ am Nikolaus Groß Abendgymnasium.