Brief von Fernando Maria Bargallo

von | 22.11.2005

Zum Schulfest schreibt der Bischof unseres Partnerbistums aus Buenos Aires / Argentinien

Liebe Lehrer und Studierende des Nikolaus Groß Abendgymnasiums:

Gnade, Freude und Friede, die wir von Jesus Christus geschenkt bekommen, seien immer mit Ihnen. Aus dem fernen Argentinien, das durch Zuneigung und Geschwisterlichkeit doch wiederum ganz nahe ist, schreibe ich Ihnen dankbar und hoffnungsvoll diese Zeilen.

2002 war es, als ich Herrn Direktor Bernhard Nadorf kennen lernen durfte. Dank dieser Beziehung konnte ich Ihre Schule besuchen. Ich denke noch gerne an die Eucharistiefeier mit Ihnen, die auch der Sohn von Nikolaus Groß´ mitfeierte, ein Diakon, und ich erinnere mich genauso gerne an den anschließenden Austausch in der Cafeteria.

Dank dieses Treffens und der beständigen Freundschaft mit Herrn Nadorf hatte diese schöne Beziehung zwischen Ihnen und meiner Diözese Merlo-Moreno Bestand. Sie findet einen konkreten und solidarischen Ausdruck in ihrer Unterstützung der kirchlichen Arbeit unserer wirklich armen Viertel. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass Ihre Großzügigkeit in der Gemeinschaft der Liebe gründet, für sie legten wir bei unserem Kennenlernen die Basis, indem wir Gemeinschaft mit Christus feierten.

Nachdem sich das Schulfest nähert, an dem erneut meine Diözese präsent sein wird, möchte ich Sie herzlich grüßen und Ihnen versichern, dass wir uns sehr gestärkt wissen durch Ihre Großzügigkeit. Gestärkt, auf dass das Reich Gottes in jeder Gemeinde und in jeder Familie wachse. Ich möchte Ihnen in aller Kürze einige Grundzüge unseres Kirche Seins skizzieren:

Wir möchten eine „Samariter-Kirche“ sein, die nicht flieht, sondern sich zärtlich den Verletzten am Wegrand nähert. Heute zeigen sich diese Verletzten in den Menschen ohne Arbeit, ohne Dach über dem Kopf, ohne Lebensmittel und ohne Bildung.

Wir möchten eine „Kirche als Zuhause“ sein, mit offenen Türen und weitem Herzen, in der jeder sich daran freuen kann, weil er „zur Familie“ gehört, was sich wiederum in einem geschwisterlichen und herzlichen Umgang miteinander zeigt.

Wir möchten eine „Kirche des Heiligtums“ sein, die mit Freude das Handeln Gottes in den Sakramenten feiert und in seinem Wort die Stärke findet, die er kostenlos schenkt.

Wir möchten eine „missionarische Kirche“ sein, die sich nicht bequem einrichtet, sondern ständig aufbricht, um die Frohe Botschaft der Liebe zu verkünden und zwar denen, die noch keine Gelegenheit hatten, sich mit Christus und seinem Evangelium zu treffen.

Wir möchten eine „prophetische Kirche“ sein, die in der Lage ist, ausgehend von Gott und der Soziallehre der Kirche, die Zeichen der Zeit zu deuten und mutig alles anzuprangern, was gegen Menschenwürde und das Gemeinwohl verstößt.

Ich bitte Gott voller Hoffnung, dem Vater aller Menschen, dass er Sie begleite und segne: Sie, Ihre Familien und Gemeinden, auch dass er Zusammenhalt und Frieden in Ihrer Schule stärke. Ich bitte darum, dass er, den niemand an Großzügigkeit übertreffen kann, Ihnen in Form seiner Gaben zurückgibt, was sie als nicht zu überschätzenden Unterstützung wiederum uns zukommen lassen.

HERZLICHEN DANK!

Fernando Maria Bargallo
Bischof von Merlo-Moreno
Argentinien